
Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit: Besuch im Jobcenter Rastatt
Im Gespräch mit Geschäftsführer Jürgen Walke erkundigte ich mich im Jobcenter des Landkreises Rastatt wie die Bundesfördermittel zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit in meinem Wahlkreis umgesetzt werden. Langzeitarbeitslose sind Menschen, die seit über 2 Jahren eine Arbeit suchen, aber keine finden. Im Landkreis Rastatt sind das im Moment ungefähr 800.
Mit dem „ESF-Bundesprogramm zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit stehen dem Jobcenter etwas mehr als 525.000 Euro zur Verfügung, um 32 schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose durch intensive Betreuung und Coaching in den ersten Arbeitsmarkt zu führen. Das ist auch schon gelungen, weshalb bereits zusätzliche Personen betreut werden. Die angesprochenen Arbeitgeber zeigten sich sehr offen, berichtete mir Walke.
Das Bundesprogramm „Soziale Teilhabe“ am Arbeitsmarkt konzentrierte sich auf Langzeitsarbeitslose in besonderen Problemlagen wie Sucht oder gesundheitliche Probleme. Mit fast 150.000 Euro Fördermittel kann das Jobcenter Rastatt fünf Menschen helfen, durch geförderte Arbeitsverhältnisse wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu gelangen. Einen ersten Erfolg gibt es hier bereits auch schon: Eine Person hat bereits einen Arbeitsplatz in der freien Wirtschaft gefunden.
Unsere Wirtschaft wächst enorm. Wir befinden uns schon im 10. Jahr des wirtschaftlichen Aufschwungs. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen nimmt auch kontinuierlich ab, aktuell liegt sie bei circa 840.000.
Die CDU-geführte Bundesregierung möchte 4 Milliarden Euro in die Hand nehmen, um genau diese Zielgruppe zu fördern. Für den Landkreis Rastatt umgerechnet wären das circa 5 Millionen Euro. Die Details werden wir in den nächsten Monaten in Berlin verhandeln.
Als Berichterstatter bin ich der zuständige Experte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für das Thema Langzeitarbeitslosigkeit. Aus meinem Gespräch im Jobcenter Rastatt habe ich für diese Aufgabe auch wichtige Impulse mitgenommen.
Deutschlandweit hat ein Betreuer im Jobcenter aktuell für jeden Langzeitarbeitslosen im Schnitt nur circa 40 Minuten Zeit pro Monat. Das ist zu wenig. Wir brauchen eine intensivere Betreuung, vor allem um Vermittlungshemmnisse wie Sucht, psychische Probleme oder Schulden an der Wurzel anzupacken und individuelle Lösungswege aufzuzeigen. Und wir brauchen einen Fokus auf Berufsausbildung und Sprachvermittlung. Denn: Menschen mit einer abgeschlossenen Ausbildung und guten Deutschkenntnissen stehen alle Türen offen. Das gilt vor allem für eine Wirtschaft mit Vollbeschäftigung, wie wir sie im Moment erleben.