
Von Lärmschutz zu Klimaschutz
Die von Reinhard Kohlhauer im Jahr 1993 gegründete R. Kohlhauer GmbH mit Hauptsitz in Gaggenau-Bad Rotenfels ist einer der europaweit führenden Dienstleister für akustische Lärmschutzelemente an Straßen. Bei einer Betriebsbesichtigung erkundigte ich mich, wie Lärmschutzwände besser im Kampf gegen den Klimaschutz genutzt werden können.
„Technisch ist es absolut kein Problem, Photovoltaikanlagen auf Lärmschutzwände zu installieren. Diese können entweder senkrecht in Lärmschutzwänden integriert werden oder mit einem Winkel auf Lärmschutzelementen installiert werden. Jedes Jahr werden in Deutschland rund 500.000 m2 Lärmschutzwände gebaut. Das Potential für CO2-Einsparungen ist enorm, laut Schätzungen mehr als 2 Gigawatt pro Jahr, also mehr wie ein Kernkraftwerk“, berichtete mir Kohlhauer. Der Geschäftsführer bedauert, dass es auf behördlicher Seite noch zu viel Bedenkenträgerei gibt, was geltende Bauempfehlungen, Gewährleistung oder Diebstahl betrifft.

Ich finde: Wir sind als Staat politisch zu langsam beim Klimaschutz. Viele Unternehmen wie die Kohlhauer GmbH haben innovative Ideen, werden aber ausgebremst. Deutschland hat in den letzten 70 Jahren vom Export von klugen Ideen und klugen Produkten gelebt. Wir müssen das jetzt auch beim Klimaschutz tun, damit unsere Wirtschaft im Zeitalter der Dekarbonisierung wettbewerbsfähig bleibt!
Weitere Gesprächsthemen waren die Preissteigerungen und der Fachkräftemangel. Um das Klima zu retten, brauchen wir dringend junge Handwerkerinnen und Handwerker. Ohne das Handwerker können wir keine Gebäude sanieren und keine klimafreundlichen Produkte herstellen. Deshalb gilt für mich: Handwerk ist Klimaschutz!
Die R. Kohlhauer GmbH beschäftigt europaweit rund 50 Mitarbeiter, davon 25 in Bad Rotenfels. Ein weiterer Standort liegt in Weitefeld (Westerwald). Tochterfirmen befinden sich in Warschau und Riga. Beliefert werden Märkte in ganz Europa, aber auch China, Indien und Nordafrika. Hergestellt werden alle Arten von Lärmschutzelemente außer Beton, so zum Beispiel Aluminium, Holz, Glas wie auch begrünbare Lärmschutzwände.
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